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23. September 2006 Dieser Hilfeschrei eines Grundschülers zeigt zweierlei: zum einen brauchen wir dringend eine Rechtschreibreform, die diesen Namen verdient und die es erlaubt, so zu schreiben, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Zum anderen erkennen wir, wie groß die Kluft zwischen den Generationen geworden ist. Der Ordnungswahn (und damit die gähnende Langeweile) der Erwachsenen kennt keine Grenzen. Dabei wird übersehen, daß nur kreative Unordnung geistige Kräfte freisetzt, die sich in diesem Fall im schöpferischen Umgang mit der Schriftsprache äußert, und die einen geradezu genialen Witz zum Vorschein bringt, der an einen James Joyce gemahnt. Aber dieser Schüler soll durch den Befehl zum Aufräumen so zurechtgebogen werden, daß er in Zukunft möglichst perfekt dem bürokratischen Wahnsinn unserer Gesellschaft angepaßt ist. [#140]
23. September 2006 Wie kurzsichtig die Briten doch sind! – Immerhin scheinen die Männer dort etwas klüger als die Frauen zu sein, denn natürlich erreicht man das biblische Alter von 100 Jahren eher, wenn man sexuell aktiv bleibt, als wenn man mönchisch enthaltsam lebt. Mein inzwischen 101-jähriger Großonkel ist der beste Beweis: er bestellt sich noch regelmäßig Call-Girls (deren Telefonnummern er der Bildzeitung entnimmt) in die Wohnung, da ihm seine eher enthaltsamen Frauen der Reihe nach weggestorben sind. [#139]
15. September 2006 Dieses Ergebnis der Marktforschung kann ich nur bestätigen! All meine Freundinnen fanden es affengeil, wenn ich so richtig nach Schweiß „dufte“ … der natürlich nur das Ergebnis unseres heftigen und ausschweifenden Liebeslebens war. Wenn ich hingegen Rasier- und Duftwasser benutze, vermutet meine stets eifersüchtige Frau (die übrigens Apothekerin ist und schon vor mir diese Information bekam), ich sei wieder einmal nur darauf aus, mir irgendwo eine weitere Freundin für eine Nacht zu angeln. [#138]
14. September 2006 In so einem vollbesetzten Flieger bekomme auch ich immer Platzangst und habe somit vollstes Verständnis für diesen Fluggast. Und jetzt, wo sogar nach den vereitelten Anschlägen in London die Mitnahme von Flüssigkeiten verboten wurde und damit keine Erfrischung durch Mineralwasser (oder eine Dose Bier) mehr möglich ist, bleibt einem ja keine andere Wahl, als mal kurz durch Öffnen des Notausgangs erfrischende Luft von draußen zu schnappen. [#137]
14. September 2006 Heiraten sollte verboten werden, nicht nur in der arabischen Welt. Diese doch ziemlich mittelalterliche Form des Zusammenfindens der beiden Geschlechter bringt stets nur Unheil über die Menschen. Als Verfechter freier Liebe kann ich berichten, noch keine Frau eingesperrt zu haben. Sie durften gehen und kommen, wann sie wollten. Manchmal – wenn einfach keine erotisch knisternde Spannung entstehen wollte – habe ich sie sogar höflich zu Tür begleitet. Aus meiner Penthouse-Wohnung mußte sich noch keine Frau auf solch abenteuerliche Weise abseilen! [#136]
13. September 2006 Das war aber ein kostspieliges Ei! - Wir sehen an diesem Fall, wie wichtig es wäre, alle LKWs mit einem Autopiloten auszustatten; das müßte doch längst technisch möglich sein! Denn bei der Dauerbelastung unserer Brummi-Fahrer durch selbst verursachte Staus und Termindruck ist es nur allzu verständlich, daß sie sich zwischendurch mal wenigstens ein Ei gönnen wollen. Weil die Autobahnen durch derartig überlastete Fahrer lebensgefährlich geworden sind, bin ich längst auf die Deutsche Bundesbahn umgestiegen, wo ich nicht nur in aller Ruhe und ohne Gefahr mein hartgekochtes Ei pellen kann, sondern auch die Ruhe habe, in der Zeitung solche und andere schreckliche Nachrichten zu lesen. [#135]
2. September 2006 Nicht nur Friseursalons können eine gute Quelle für neue Scheidungs- Kunden sein. Meine Anwaltskanzlei arbeitet schon seit Jahren mit einschlägigen Bordellen zusammen. Als Provision für von dort vermittelte Klienten zahlen wir allerdings keine 75 Pfund, sondern offerieren gefälschte Aufenthaltsgenehmigungen für die dort illegal arbeitenden Damen. Ein gutes und faires Tauschgeschäft, wie wir finden. [#134]
30. August 2006 Auch Jesus würde heutzutage nicht mehr über das Wasser gehen können, wie es noch in der Bibel steht. Da er ans Kreuz genagelt wurde, hat er nun Löcher in den Füßen, durch die das Wasser dringen würde, was unweigerlich das Versinken in den Fluten bedeutete. Dieser junge Geistliche hätte seinen gesunden Menschenverstand einschalten sollen und nicht diese ohnehin völlig unglaubwürdige göttliche Geschichte mit dem Gang über das Wasser glauben sollen. Ohne religiöse Blendung wäre er einfach geschwommen, wie jeder vernünftige Mensch. [#133]
9. August 2006 Da sieht man mal, welch absurde Folgen ein Rauchverbot hat: glatte Geschichtsfälschung ist die Konsequenz. Churchill ohne Zigarre im Mund ist doch ebenso unvorstellbar wie Altkanzler Schmidt ohne seine Mentholzigarette oder Herbert Wehner ohne seine Pfeife! Wenn der militante Nichtraucher-Fanatismus so weitergeht, werden wir demnächst auch diverse alte Filme nur noch in sehr gekürzten Fassungen zu sehen bekommen; wenn alle Rauchszenen herausgeschnitten werden, müssen wir wohl auf die spannendsten Passagen verzichten und werden damit völlig zusammenhangslose Bilderfolgen zu sehen bekommen. [#132]
9. August 2006 Dieser Anwalt leidet nicht an Kleptomanie; er gehört vielmehr zu den nur noch ganz wenigen Menschen, die begriffen haben, daß ein Leben ohne geistige Nahrung nicht lebenswert ist. Wahrscheinlich verschleudert seine Frau sein ganzes, mühevoll erarbeitetes Geld für sinnlose Dinge wie Schuhe, Kleider, Friseur, etc., so daß der arme Kerl keine andere Wahl hatte, als sich diese geistige Nahrung in Form von Büchern auf zugegebenermaßen illegale Art zu beschaffen. [#131]
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