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8. April 2006 Man muß seine Flitterwochen ja auch nicht in Indonesien verbringen. Auf der anderen Seite: sollte man das Bedürfnis haben, mal als Held im Guiness-Buch der Rekorde gelistet zu werden, wäre das doch eine interessante Möglichkeit: der längste Kuß vor einer Haftstrafe; dieser Rekord fehlt in diesem superschlauen Buch nämlich noch! Und in der Haft bleibt dann genügend Zeit für ungestörte sinnliche Berührungen aller anderen Arten. (siehe auch Fußnote [#40]) [#100]
6. April 2006 Eine ganz ähnliche Erfahrung habe ich mit meinem Navigationssystem gemacht. Als ich die Adresse meiner verstorbenen Eltern eingab (Im Gottesacker 7, 99713 Himmelsberg), weil ich ihnen ein paar Blumen bringen wollte, wurde ich von der engelsgleichen Frauenstimme meines Navigationssystems auf den unmöglichsten Umwegen über gefährlichste Alpenpässe immer weiter Richtung Süden geschickt. Nicht schlecht gestaunt habe ich, als ich plötzlich in der Ferne den Campanile von Venedig erblickte. Aber ich folgte magisch verzaubert von der Frauenstimme meines Systems weiterhin ihren Anweisungen. „Rechts abbiegen“ befahl sie mir, ich durchbrach eine Kaimauer und landete mit meinem Wagen in der Lagune. Ich erinnere mich ansonsten nur noch daran, daß mein erster Gedanke war, endlich bekommen meine Blumen nach dieser langen Irrfahrt wieder Wasser. [#99]
6. April 2006 Auch an dieser Nachricht können wir ablesen, die Zukunft wird in China gestaltet. Mit Neid verfolgen wir den wirtschaftlichen Boom dort, und nun überholen uns die Chinesen schon auf dem zukunftsträchtigen Internet-Markt. Die Menschen dort haben die Zeichen der Zeit erkannt: wozu braucht man heute noch eine Seele? Ein ziemlich überflüssiges Überbleibsel des Mittelalters, für das bei den knallharten Regeln des Turbo-Kapitalismus kein Platz mehr im menschlichen Körper ist. Die 58 Interessenten an dieser beim Internet-Auktionshauses Taobao angebotenen Seele kommen sicherlich aus der „alten Welt“, von irgendwelchen Esoterikern, die sich schon immer durch besondere Weltferne auszeichneten. [#98]
4. April 2006 Na ich weiß nicht, ob das wirklich Zufall war. Mir scheinen Taxifahrer ein sicheres Gespür für solche unangenehmen Überraschungen zu haben. Ich bin beim Aussteigen immer entweder in eine Pfütze oder in Hundescheiße getreten. Mit dem Gully-Schacht ist das nur eine weitere Steigerung, die irgendwann damit enden wird, daß der Fahrgast beim Aussteigen ins Bodenlose fällt, wenn er den zu entrichtenden Fahrpreis erfährt … [#97]
29. März 2006 Das beweißt eindringlich, es lohnt sich, um die Liebe zu kämpfen. Die Angebetete muß schwer beeindruckt gewesen sein, daß ihr Exfreund vor nichts zurückschreckte und ihretwegen eine filmreife Verfolgungsjagd hinlegte. Allerdings gehen nicht alle Verfolgungsjagden so harmonisch zu Ende. Als meine Freundin mit ihrem neuen Chef im Jaguar-Cabrio durchbrannte, hatte ich mit meinem altersschwachen Käfer nicht die geringste Chance, sie einzuholen. So ließ ich es gleich bleiben und verfolgte sie fortan mit Anrufen, Briefen, Mails, etc.. Das hatte aber nun zur Folge, daß ich per richterlichem Urteil zu 2000 Euro Strafe verdonnert wurde; man wirft mir Stalking vor… dabei habe ich doch nur um ihre Liebe gekämpft … [#96]
18. März 2006 Es ist eben immer eine Frage der Sichtweise, so auch hier. Da mag zwar inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen sein, daß die Erde sich um die Sonne dreht, aber ich sehe es einfach anders, wenn ich zum Himmel aufschaue. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, auf Landstraßen sowieso immer als Geisterfahrer angesehen zu werden. Jedenfalls sehe ich in den entgegenkommenden Fahrzeugen die Fahrer mit ihren Handys telefonieren (obwohl das ja beim Fahren eigentlich verboten ist); sie werden sicherlich grad die Polizei anrufen, um diese über meine Geisterfahrt zu informieren. Da ich selbst aber kein Handy besitze, kann die Polizei mich nicht anrufen und mein sofortiges Anhalten erzwingen. [#95]
17. März 2006 Das ist zwar eine dumme Fahrlässigkeit gewesen, andererseits aber auch verständlich, denn dieser Dieb wußte ja, daß sein Lebenslauf nun nicht mehr ganz aktuell war und er ihn deshalb nicht mehr brauchte: der aktuelle Überfall war dort sicherlich nicht verzeichnet … und wohl auch nicht die anschließende Festnahme. [#94]
15. März 2006 Nun weiß ich endlich, meine Frau liebt mich doch. Zwar geht mir ihre notorische Eifersucht ziemlich auf den Keks, aber das muß ich wohl hinnehmen. Ich gehöre nämlich zu den 46 Prozent der Deutschen, für die Eifersucht ein willkommener Anlaß ist, regelmäßig fremd zu gehen, dabei ist mir aber nicht gleichgültig mit wem. Deshalb sind auch 18 Prozent meiner Liebesbeziehungen grundsätzlich legitim, wenn man das so sagen darf. (oder habe ich mich jetzt doch irgendwo verrechnet?) [#93]
14. März 2006 Wieder einmal so eine beeindruckende Geschichte, die zeigt, daß der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, mit ungewöhnlichen Angeboten über eBay zu Geld zu kommen! (siehe auch Fußnote [#72]) Bei dem diesjährigen Winter verwundert allerdings dieser Verkaufserfolg ein wenig – als hätten wir nicht überall Schnee genug! Ich jedenfalls hab die Nase voll davon. Deshalb: ich versteigere ab morgen bei eBay erste frische Sommerluft, die ich vorige Woche auf dem Ballermann von Mallorca in extra dafür von mir geleerte Bierflaschen abgefüllt habe. Und nun warte ich auf Gebote … [#92]
11. März 2006 So eine hundsgemeine Schweinerei! Auch ich bin da wohl reingefallen. Als mir dieser Tage jemand einen 1100-Euro-Schein gab, als er an meinem Kiosk eine Stange Lucky Strike kaufte, stutzte ich zunächst, aber mein Kunde argumentierte damit, dieser Schein sei von der Regierung neu eingeführt, damit wir schon jetzt die Vorzüge der kommenden Mehrwertssteueranhebung zu spüren bekommen. Und zum Beweis zückte er auch noch einen 550- und einen 220-Euro-Schein. [#91]
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