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Notiz vom 3. 3. 2006

3. März 2006

 Allah sei Dank stand auf der weißen Eierschale nur sein Name! –

Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn man dort eine Karikatur entdeckt hätte … wo der Streit über solche Karikaturen doch langsam abebbt.

Allerdings spürt man in dieser Meldung den Kampf der Kulturen dennoch unterschwellig: warum sonst der zusätzliche Hinweis auf die unglaubliche Geschichte von dem Kind aus Bethlehem, das – wenn überhaupt – nur ein Vatermal in Form des Gottesnamens auf seinem Rücken getragen haben kann?

[#90]

 


 

Notiz vom 23. 2. 2006

23. Februar 2006

 Eine echt schockierende Nachricht! Und mir dämmert langsam,

was mit mir los ist: da ich mich permanent in diversen Chatrooms aufhalte und dabei natürlich nie meinen wirklichen Namen preisgebe, habe ich diesen irgendwann (so etwa vor drei bis vier Jahren) vergessen. Das fand ich nicht so schlimm. Aber mittlerweile passiert es mir auch, daß ich nicht mal mehr weiß, welche Pseudonyme ich jeweils benutze. Und wenn ich vor den Spiegel trete, rede ich mit den beiden, die ich da sehe, wirres Zeug – das liegt aber vielleicht auch nur an der Überdosis Alkohol und Tabletten (ohne die ich nicht mehr auskomme, weil ich sonst depressiv würde).

[#89]

 


 

Notiz vom 23. 2. 2006

23. Februar 2006

 Super-Methode, sich seine Opfer auszusuchen! – Kompliment!

Allerdings reagiert meine Nase nicht mehr so fein; deshalb hab ich nun begonnen, meinen Hund so zu dressieren, daß er für mich edle Parfüms erschnüffelt. Und fast hätte es schon einmal geklappt mit so einem gezielten Einbruch … dummerweise hat der blöde Köter aber gebellt, als wir so eine Tür ausfindig gemacht hatten, hinter der unzweifelhaft eine stinkreiche Witwe lebt.

[#88]

 


 

Notiz vom 18. 2. 2006

18. Februar 2006

 Noch so eine rüstige Rentnerin … (siehe Fußnote [#82])

und wie höflich, geistesgegenwärtig und schlagfertig!

Ja, es ist schon ziemlich gemein und hinterlistig von der Polizei, nicht rechtzeitig vor Geschwindigkeitskontrollen zu warnen. Und wenn denn mal so ein Schild „Achtung Radar“ am Straßenrand steht, kann man sicher sein, da steht überhaupt niemand zum Kontrollieren, die wollen einen nur unnötig ausbremsen.

[#87]

 


 

Notiz vom 16. 2. 2006

16. Februar 2006

 Eine durchaus plausible Begründung für Unaufmerksamkeit, wie ich

finde. - Kürzlich habe ich mir im Bett mit meiner Freundin zur Stimulation einen Pornostreifen angeschaut (getrunken hatte ich auch), da bin ich, als wir eine supergeile Stellung nachmachen wollten, aus dem Bett gefallen.

Dieser „Verkehrs“-Unfall hat mir allerdings nur eine verschmerzbare Prellung eingebracht, nicht aber ein demoliertes Auto und einen Monat Gefängnis.

[#86]

 


 

Notiz vom 16. 2. 2006

16. Februar 2006

 Tja, da kann man mal sehen, wie desaströs es um unsere Jugend

steht. Diese Weichlinge hatten nicht die Spur von einer Idee, wie man auch mit nur 45 Euro durchaus die Welt bereisen kann.

Als ich 15 war und die Nase voll hatte von meinen Eltern, bin ich erst einmal bis Hamburg getrampt, habe mich dort im Hafen nachts auf einen Frachtdampfer geschlichen und während der Reise (von der ich allerdings nicht wußte, wohin sie geht) im Frachtraum eine dort gelagerte Kiste mit Konserven geknackt; für das Essen war also gesorgt, denn statt einer Packung Plätzchen hatte ich mir für die Reise Mark Twains „Tom Sawyers Abenteuer“ als Lektüre mitgenommen. Als wir nach zwei Wochen in New York anlegten, hatte ich meine 80 DM (was weniger ist als 45 Euro) noch nicht angerührt und konnte mir davon nach dem Umtausch in Dollar einen wärmenden Kaffee und im Hafen-Bordell ein Mädchen kaufen. Den Fortgang der Geschichte verschweige ich hier lieber …

[#85]

 


 

Notiz vom 16. 2. 2006

16. Februar 2006

 Das ist doch eine schon uralte Masche, Geld zu verstecken.

Genau deshalb öffne ich jedes Sofakissen, bevor ich es reinigen lasse. Und manchmal, wenn ich irgendwo eingeladen bin, untersuche ich heimlich auch alle dortigen Sofakissen. Fündig wurde ich bisher allerdings nur bei meiner Großmutter, als ich nach ihrem Tod ihre Wohnung aufzulösen hatte. Das Geld war aber nicht im Sofakissen eingenäht, sondern lag in einem Strumpf unter der Bettmattratze. (Auch eine uralte Masche, Geld zu verstecken.)

[#84]

 


 

Notiz vom 11. 2. 2006

11. Februar 2006

 So zukunftsorientiert wünscht man sich alle Universitäten!

Das ganze Lamentieren darüber, daß die Geisteswissenschaften immer mehr ins Hintertreffen geraten, weil die Universitäten nur noch der Wirtschaft zuarbeiten würden, kann man ohnehin nicht verstehen. Das philosophische Geschwafel bringt unsere Spaß-Gesellschaft nämlich nicht weiter; die Zukunft liegt in der Entwicklung virtueller Realitäten, und da sind Computerspiele genau das richtige, um die Realität ständig steigender Arbeitslosigkeit zu verdrängen.

Für diese erste Computer-Spiel-Professur schlage ich meinen 13-jährigen Sohn vor, der kompetent wie wohl kaum jemand sonst auf diesem Gebiet ist, denn er beschäftigt sich inzwischen rund um die Uhr mit nichts anderem mehr. Und in Sachen Nutzung, Vermarktung und Wirkung ist er ein Fachmann: alle Spiele, die er geradezu wissenschaftlich untersucht und erprobt, sind aus dem Netz von Tauschbörsen gezogen oder von Freunden kopiert worden, die wie er von der Schule beurlaubt wurden.

[#83]

 


 

Notiz vom 8. 2. 2006

8. Februar 2006

 Dieser rüstigen Rentnerin gilt meine ganze Sympathie.

Die hat wenigstens noch Tempo (ihr reichen eben nicht läppische 25 km/h … da kann man gleich spazieren gehen), und sie hat Risikobereitschaft … die sich auszahlt: da sie keinen Führerschein hatte, kann die Polizei ihn auch nicht einziehen.

[#82]

 


 

Notiz vom 26. 1. 2006

26. Januar 2006

 Guter Sex stärkt das Selbstbewußtsein, das ist doch nichts Neues!

Und mit gesundem Selbstbewußtsein ist man natürlich in Prüfungssituationen besser gerüstet. Für diese Erkenntnis war diese wissenschaftliche Studie also völlig überflüssig.

Allerdings nützt uns Studenten diese Erkenntnis ohnehin herzlich wenig, denn die bescheidene Bafög-Unterstützung reicht nicht, um sich am Abend vor der Prüfung auch noch einen Besuch im Bordell gönnen zu können. Also wird fröhlich weiter onaniert …

[#81]

 


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