B Ü H N E H I R N [ - ohrensausen 6

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	Erinnerst du dich noch wie das alles hier beim [- Ohrensausen -] begonnen hat?: am 1. April vergangenen Jahres mit dem Gedanken an den Urknall. Gleich wird es wieder, wie alle Jahre an Silvester, kräftig und ohrenbetäubend knallen. Eine Packung } Oropax { solltest du dir als Ohrstöpsel schon mal bereit legen, denn, wie der Presse zu entnehmen war, erleiden 20 – 30 Tausend Menschen jährlich durch Silvesterböller irreparable Hörschäden. Mit dem heutigen Geknalle geht das hier (vorläufig) zu Ende, auch um weitere Gemütsschäden bei den Besuchern dieser Seite abzuwenden. Ich werde die Gunst der lauten Stunde nutzen, um mich möglichst unbemerkt mit einer der Raketen in den weiten Raum des Universums katapultieren zu lassen, und dann werde ich die unermeßliche } Stille des Weltalls { genießen. Ich nehme nämlich an einer geheimen Mission zum Mars teil, die von der chinesischen Regierung betrieben wird. Damit wird den Amerikanern und Russen deutlich gezeigt werden, wer fortan die Nase vorn haben wird und damit die Zukunft [nicht nur auf unserem alten Planeten] bestimmen wird. [Bei Weihnachtskugeln und Silvesterböllern haben die Chinesen die Konkurrenz schon weit hinter sich gelassen.] Und wenn ich auf dem Mars angekommen bin, werden wohl endlich alle die verstummen, die behaupten, es gäbe kein Leben auf dem Mars. Und noch ein Letztes: denk an mich, wenn du das nächste Mal in einem China-Restaurant die Schriftzeichen der Speisekarte studierst und nichts verstehst ... 31. Dezember 2006 Hast du schon mal über } Google { einen Routenplaner gesucht, der dir beim Finden des Weges zu deiner Geliebten helfen sollte? Das scheinen viele Internetnutzer zu tun, denn laut einer } veröffentlichten Statistik { ist das Wort „Routenplaner“ der häufigste bei Google eingegebene Suchbegriff, zumindest offiziell. Bei genauerer Prüfung stellt man allerdings fest, daß wir Deutschen aber nicht weniger auch nach „Sex“ suchen … und da gibt es einen denkwürdigen Zusammenhang zum Routenplaner: immer am Wochenende, wo die } statistische Kurve { beim Sex nach oben schnellt, fällt die beim Routenplaner deutlich ab. Nun denk mal ganz scharf nach, was uns diese Statistik lehrt … 21. Dezember 2006 Erinnerst du dich noch an deinen Schmusebär? Manche lieben ihre Stofftiere ja so sehr, daß diese [meist schon ziemlich abgenutzt] auch heute noch im Bett auf ihre inzwischen erwachsenen „Eltern“ warten. Heutige Schmusebären können viel mehr als nur Bääääääh sagen, wenn du sie entsprechend bewegst. Eine großartige Erfindung ist z. B. der } „Spion-Teddy“ {, den man über einen Homeshopping-Kanal seit einiger Zeit bestellen kann. Über eine eingebaute Kamera, als Stupsnase des Bären getarnt, ist es möglich, das Kinderzimmer zu überwachen [keine schlechte Alternative zum Babyphone!]. Da du aber auch auf die Idee kommen könntest, deiner ahnungslosen Freundin solch einen Schmusebären zu schenken, um heimlich ihr Bett zu überwachen, wurde der TV-Sender von der Münchner Staatsanwalt aufgefordert, die schon verkauften Exemplare des niedlichen Kuschelbären [selbstverständlich gegen Erstattung des Kaufpreises] wieder einzuziehen. Sei nicht traurig: als eifersüchtigem Liebhaber bleiben dir damit peinliche Bettszenen von deinen Rivalen erspart … 17. Dezember 2006 Hast du schon mal nach einem Computerspiel gesucht, daß christliche Werte vermittelt? Jetzt endlich gibt es so ein Spiel, das du deinen Kindern zu Weihnachten mit dem guten Gefühl schenken kannst, sie damit auf den rechten Pfad christlicher Tugenden zu bringen: } „Left Behind: Eternal Forces“ {. Das schöne ist, daß bei diesem Spiel - wie in den gängigen Ballerspielen - auch digital gemordet werden darf, denn es gilt, als wiedergeborener Christ die Ungläubigen und Bösen zu beseitigen. Nachdem du getötet hast, mußt du deine Seelenpunkte durch Gebete wieder aufladen. Na, so ein Computer-Gebet am Bildschirm macht doch noch mehr Spaß als ein „Vater unser“ in der Kirche. 15. Dezember 2006 Erinnerst du dich noch an deine ersten sexuellen Aktivitäten? Wie alt warst du da? Nun, sicherlich nicht erst vier Jahre. Aber heutzutage ist das nichts Ungewöhnliches mehr. Kein Wunder, wo unsere Kleinen heute auf den privaten Fernsehkanälen, vor denen die gestreßten Eltern sie parken, freizügige Girls zu Genüge angeboten bekommen. Welche Folgen das haben kann, davon berichtet nun der } FOCUS {: in Amerika ist gerade ein Vierjähriger wegen sexueller Belästigung einer Angestellten von der Vorschule verwiesen worden. Er hatte sie umarmt und dabei ihre Brüste berührt. Wirklich ungehörig! Kaum auszudenken, was aus diesem Kind wird, wenn es erst einmal erwachsen ist. Man sollte es sofort wegsperren und somit zukünftige Vergewaltigungen zu verhindern suchen. 12. Dezember 2006 Hast du schon mal versucht, dir die Summe von 3, 2 Millionen Euro vorzustellen? Soviel zahlt jetzt nämlich unser Top-Manager } Josef Ackermann { dafür, daß das Verfahren gegen ihn im größten und spektakulärsten Wirtschaftsprozeß eingestellt wird und er mit weißer Weste weiter sein Unwesen treiben kann. Damit diese Summe, die er aus seiner Portokasse abzweigt, für dich etwas vorstellbarer wird, hier mal eine kleine Rechnung: Wenn du noch nicht Hartz IV-Empfänger bist, wirst du etwa 1.500 Euro netto im Monat verdienen. Das mal zwölf macht ein effektives Jahreseinkommen von 18.000 Euro. Unter diesen Voraussetzungen müßtest du gut 177 Jahre arbeiten, um die Summe von 3,2 Millionen zu erreichen. [da nutzt dir nicht einmal die Heraufsetzung des Rentenalters auf 67 Jahre etwas…] } Korruption { lohnt sich also durchaus, wie dieser Fall eindringlich beweist. Du, als der Ehrliche, warst schon immer der Dumme. 29. November 2006
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