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O H R E N S A U S E N  [5]

 

 

 

 

 

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Kriegsspiel von MicrosoftErinnerst du dich noch

an die selbstgebastelten Panzer, mit denen du mit deinen Freunden im Kinderzimmer richtig tolle Kriegsspiele inszeniert hast?

In den heutigen Kinderzimmern stehen Computer und Spiele-Konsolen. Aber auf Kriegsspiele muß unsere Jugend deshalb nicht verzichten. Diese virtuellen Ballereien sind dir als mittlerweile zum militanten Pazifisten mutierten Erzieher zwar ein Dorn im Auge, und so bist du eigentlich froh, daß die Firma } Microsoft { ihr neuestes Ballerspiel } „Gears of War“ { nicht auf dem deutschen Markt bringen wird, aber bedenke: wie soll die deutsche Jugend sich nun auf die immer umfangreicheren Auslandseinsätze unserer so ruhmreichen Verteidigungsarmee [denk nur an die Trophäenfotos aus Afghanistan] mental vorbereiten?

 

30. Oktober 2006

 

 

 

Hast du schon mal

überlegt, wie du die Teenager loswerden könntest, die tagein-tagaus und vor allem des Nachts vor deinem Haus randalieren?

Ein wie du Ruhe liebender Zeitgenosse, der Waliser Erfinder } Howard Stapleton {, hat ein Gerät entwickelt, welches nervtötende hohe Töne sendet, die nur Jugendliche hören, weil sie noch bessere Ohren haben als du. Wenn du solch ein Gerät an deinem Haus montierst, wirst du in Zukunft endlich wieder deinen nächtlichen Frieden finden … und wenn du dann denkst, solch eine Erfindung hätte wirklich einen Preis verdient, so rennst du damit offene Türen ein: wie der } FOCUS { kürzlich berichtete, wurde Howard Stapleton für seinen } „Tinnitus für Taugenichtse“ { mit dem Friedens-nobelpreis bedacht.

 

21. Oktober 2006

 

 

 

Pissoir in besonderem DesignErinnerst du dich noch

an all die schmuddeligen und unappetitlichen öffentlichen Bedürfnisanstalten, die du so in deinem Leben zwangsläufig zu sehen bekamst, weil du dich irgendwo unterwegs dringend mal erleichtern mußtest.

In Wien, der Stadt, die auch sonst großen Wert auf Kultur legt, findet man seit geraumer Zeit direkt bei der Oper endlich eine durchaus appetitliche öffentliche Toilette, deren Pissoirs geradezu zum vergnüglichen Pinkeln ermuntern: ein weit geöffneter und geschminkter weiblicher Mund nimmt deinen warmen Saft in sich auf. Bei den gesalzenen Eintrittspreisen für die Oper sind die paar Cent für den Besuch dieser anderen Kult-urin-stitution leicht zu verschmerzen.

Schade nur, daß nun ein paar Wiener Politiker diese kunstvoll gestalteten Kloschüsseln wieder entfernt wissen wollen, weil sie angeblich } geschmacklos { seien. Ja, was erwarten diese Banausen eigentlich von Keramik?, natürlich ist dieses Material geschmacklos! … wie jede Porzellantasse. Auf den Inhalt kommt es eben an! …

 

20. Oktober 2006

 

 

 

Insel der Langsamkeit: Burchardikirche in HalberstadtHast du schon mal

gedacht, das geht mir alles zu schnell, da komme ich nicht mehr mit? In allen Lebensbereichen spüren wir die gnadenlose Beschleunigung der Zeit, daß einem schon mal schwindelig werden kann.

Nun gibt es aber seit einigen Jahren eine Möglichkeit, sich diesem Beschleunigungswahn zu entziehen. Wer nach

} Halberstadt { reist und dort in die Burchardi-Kirche pilgert, kann sich ganz der Langsamkeit hingeben. Dort wird nämlich seit 2000 das Orgelstück } ASLSP { von

} John Cage { aufgeführt. Ein paar eifrige Exegeten dieses musikalischen Schalks der Avantgarde haben den Titel, der als Kürzel für „as slow as possible“ steht, ziemlich wörtlich genommen, womit das Ende der Aufführung für das Jahr 2639 [sic!] vorgesehen ist. Wer also Beständigkeit liebt, kann diese dort finden. Erst am 5. Juli 2008 wird sich beispielsweise der augenblickliche Klang, der seit dem 5. Mai dieses Jahres von der Orgel tönt, zum nächsten ändern. Wenn du und deine Nachkommen ihr Leben also in die Burchardi-Kirche nach Halberstadt verlegen, werden deine Urururururururururururururururururururururururururenkel - ganz entspannt und erlöst vom hektischen Streß der Zeit - das Ende dieses genialen Meisterwerks der Langsamkeit vielleicht mitbekommen.

 

5. Oktober 2006

 

 

 

 

Das Maltalent Dolly BusterErinnerst du dich noch

an } Dolly Buster { ? Das war vor einigen Jährchen die superscharfe Pornodarstellerin mit den absolut unglaublichen Silikonbrüsten. Tja, aber das Pornogeschäft ist hart, da gehört man mit 36 Jahren schon zum „Gammelfleisch“.

Nach gescheiterten Versuchen als Sängerin und Buchautorin hat sie aber nun ihr wirkliches Talent entdeckt, hantiert nun mit Pinseln [nein, nicht das, was du jetzt schon wieder denkst, sondern mit richtigen Malpinseln] und bringt ihre lasziven Fantasien auf die Leinwand. Seit einem Jahr ist sie an der Düsseldorfer Kunstakademie als Studentin eingeschrieben … was den dort unterrichtenden und in erotischen Angelegenheiten erfahrenen Kunstprofessoren } Jörg Immendorff { sicherlich freuen wird. [siehe dazu auch:

} Ohrensausen { vom 29. März 2006]

Welch begnadetes Talent sie als Malerin hat, zeigt sich allein daran, daß sie ihre Kunst schon in Kürze in Hamburg der Öffentlichkeit präsentieren wird. [Oder hat dieser Erfolg doch mehr mit ihrer früheren Karriere zu tun? Für die gerade bei einer Auktion in Cornwall für schlappe 118680 Pfund verkauften } 21 Aquarelle { hätte sich wohl auch niemand interessiert, wenn sie nicht einem gewissen Adolf Hitler zugeschrieben wären!]

Jedenfalls solltest du zur Vernissage nach Hamburg pilgern, auch, um nochmals mit nostalgischen Gefühlen in Dollys Ausschnitt schauen zu können.

 

28. September 2006

 

 

 

der geköpfte MohammedHast du schon mal

in der Oper gesessen und gedacht: was hat die Inszenierung mit dem Stück zu tun?

Ja, das ist heutzutage der Normalzustand, denn die Regisseure nehmen ihre eigenen Obsessionen wichtiger als den eigentlichen Opernstoff.

Nun kommen dir die radikalen Islamisten indirekt zur Hilfe: aus Angst vor gewalttätigen Übergriffen wegen einer derartigen Fehlinterpretation einer Oper wurde in vorauseilender Vorsicht die Inszenierung von Mozarts } Idomeneo { in Berlin vom Spielplan genommen. Dort läßt der Regisseur

} Hans Neuenfels { nämlich zum Schluß die Köpfe von Buddha, Mohammed und Jesus blutig auf den Boden rollen. Sowas finden die Muslime bestimmt nicht lustig! … und du natürlich auch nicht!

Sollte diese Einsicht der Berliner Intendantin Schule machen, wirst du endlich bald wieder Werktreue bei den Theater- und Opern-Inszenierungen finden … oder alle Opernhäuser werden geschlossen. [… was deinen permanenten Ärger über das heutige Regietheater ebenfalls beenden würde.]

 

27. September 2006

 

 

 

ein Brautkleid aus 80.000 KondomenErinnerst du dich noch

an die Schwierigkeit, ein sinnvolles Geschenk für deine alte Freundin zu ihrer Hochzeit zu finden? Es sollte schon ein besonderes [und möglichst hintersinniges] Geschenk werden, denn ohnehin hattest du dich gewundert, daß sie den Ehehafen ansteuerte; sie, die – nachdem es mit euch beiden zu Ende war - ständig mit neuen Gigolos auf den Partys auftauchte. Damals aber fiel dir nur die übliche Flasche Schampus ein. Nicht gerade fantasievoll, zugegebenermaßen.

Inzwischen aber gäbe es eine interessante Alternative zum langweiligen Schampus: ein Brautkleid aus Kondomen. Ja, so was bietet die brasilianische Künstlerin } Adriana Bertini { an. Für ein derartiges } Brautkleid {

verarbeitet sie 80.000 Kondome, womit deine alte Freundin wohl zeitlebens rundum ‚geschützt’ gewesen wäre [… denn ein plötzlich freudloses Leben hast du ihr im Ernst nicht zugetraut]. Für so ein passendes Geschenk ist es nun zu spät. Aber vielleicht kannst du damit ja deine jüngste Eroberung beglücken, wenn sie sich entschließen sollte, dich in den Hafen der Ehe zu schleusen …

 

5. September 2006

 

 

 

Action Painting: eine Kunst, die jeder kannHast du schon mal

gedacht, das, was die Künstler da so heute alles auf die Leinwand schmieren, kann doch jedes Kind? Recht hast du!

Der größte aller Kleckser und Schmierer war wohl der amerikanische Maler } Jackson Pollock {, er nannte diese Art Schmierereien } Action Painting {.

Dort links ist so ein Klecksbild zu sehen. Das ist aber nicht von Pollock, sondern von mir.

Auch du kannst das; überzeuge dich selber, klick das Bild an und schmier dir nach Lust und Laune deinen Computerbildschirm mit Farben zu. Du wirst sehen, was der „Oberkleckser“ Pollock mit Erfolg betrieb, ist wirklich ein } Kinderspiel {!

 

31. August 2006

 

 

 

Erinnerst du dich noch

an den letzten Beischlaf mit deiner Frau? Solltest du da in den letzten Monaten allzu abstinent gewesen sein [weil du dir die Streicheleinheiten lieber bei deiner heimlichen Freundin geholt hast], so sei hier vor den Folgen gewarnt: in Aachen hat wegen ehelichen Liebesentzugs eine Frau Hilfe bei der Polizei gesucht, wie einem aktuellen

} Pressebericht { zu entnehmen ist. Zwar konnten die Beamten in der Verweigerung des Beischlafs keine Ordnungswidrigkeit erkennen, aber wer hat schon gern die Polizei im Haus? … die finden bestimmt einen anderen Grund, dich einzulochen! [z.B. wegen deines Kontaktes zu einer minderjährig und illegal Eingewanderten.]

 

4. August 2006

 

 

 

MozartHast du schon mal

gedacht, jetzt reicht es mir aber mit } Mozart {?!

Kein Wunder, denn in diesem Jubeljahr zu seinem 250. Geburtstag kann man kaum ein Konzert oder Festival besuchen, wo nicht seine vergnügt und belanglos daherplätschernde Musik rauf und runter geträllert, gefiedelt und geblasen wird. Sie hängt einem schlicht zu den Ohren raus!

Für alle Mozart-Geschädigten deshalb hier der Hinweis auf ein Festival, das sich explizit zur } Mozartfreien Zone { erklärt hat. Dort in Freden sagen sich ansonsten allerdings nur Katz & Maus Gutenacht … so ist es vielleicht besser, schlicht und einfach die nächstbeste Disko anzusteuern, um sich alle Mozartklänge aus dem Hirn zu pusten. [Bis in die Diskos hat sich der Mozart-Virus wohl noch nicht verbreitet.]

Unser „Enfant terrible“ } Christoph Schlingensief { hat sich schon mit seiner anregend provokanten Art gegen das allgegenwärtige Mozart-Bombardement gewehrt und sich in Salzburg aus den sog. Mozartkugeln einen geschmackvollen } Hodenpark { installiert. Na, guten Appetit!

 

2. August 2006

 

 

 

die Reste des "World Trade Center" am 11. 9. 2001Erinnerst du dich noch

an den 11. September 2001? Das war der Tag, an dem nach dem Ende des } kalten Krieges { zu Beginn des 21. Jahrhunderts endlich ein neuer Feind für die zivilisierte Welt ausgemacht wurde: internationaler Terrorismus, verkörpert durch } Osama Bin Laden {.

Der hatte seine sogenannten } Schläfer { zusammen mit Hunderten von ahnungslosen Flugpassagieren als lebende Bomben in die Schaltstellen des amerikanischen Selbstbewußtseins [WTC & Pentagon] gejagt; so zumindest die offizielle Version.

Nun klärt uns ein blutjunger Filmemacher, der erst 22-jährige Dylan Avery aus Oneonta im Bundesstaat New York, in seinem über das Internet verbreiteten Film } Loose Change { darüber auf, daß das alles vermutlich gar nicht stimmt. Fast fünf Jahre nach diesen Anschlägen wird somit klar, daß etwas dran ist an den Verschwörungstheorien, die die Bush-Regierung der Beteiligung am } 11. September { bezichtigen. Wir hatten es ja schon immer geahnt …

 

30. Juli 2006

 

 

 

Veronica FerresHast du schon mal

über die schauspielerische Wandlungsfähigkeit der } Veronica Ferres { gestaunt? Scheinbar jede Rolle kann sie so verkörpern, daß es einem vor Authentizität nur so unter die Haut geht.

Nun hat dieser Ruf einer begnadeten Schauspielerin aber einen Kratzer bekommen, denn nur wenige Wochen vor der Premiere eines neuen Stückes von } Wilhelm Genazino { bei der Ruhrtriennale hat sie es abgelehnt, die ihr zugedachte Hauptrolle zu übernehmen, und das, obwohl das zuvor mit dem Festivalintendanten } Jürgen Flimm { so vereinbart war. Und diese kurzfristige Absage begründet die Schauspielerin ziemlich fadenscheinig damit, es gehe in dem vierzigseitigen Frauenmonolog von Genazino seitenlang nur um „Ficken“ und „Sperma“ [so nachzulesen in einem interview der } FAZ vom 28. 7. {]. Völlig zu Recht hat der Intendant der Schauspielerin mitgeteilt, es werde in Zukunft keine Berührungspunkte zwischen ihnen mehr geben. Schließlich weiß man doch, daß man heutzutage dem Theaterpublikum und den Kritikern solche Ferkeleien bieten muß, damit sie was zu reden und schreiben haben … man denke nur an den letzten großen Theaterskandal vom Februar in Frankfurt ... [siehe dazu auch: } Ohrensausen vom 19. Februar 2006 {]

 

28. Juli 2006

 

 

 

ein Handy zur Abwehr aufdringlicher MännerErinnerst du dich noch

an die Zeit, wo du [um dir deinen unwiderstehlichen männlichen Charme zu beweisen] versucht hast, hübsche Mädels anzubaggern? Und erinnerst du dich auch noch, daß diese Eroberungsversuche oft scheiterten, weil diese Mädels, kaum daß ein erster Blickkontakt hergestellt schien, sich umgehend in die Lektüre irgendeiner Zeitschrift vertieften, und damit alle weiteren Annäherungsversuche vereitelten?

Eine britische Studie hat nun herausgefunden, daß sich die Zeiten geändert haben und Frauen nicht mehr Zeitschriften als psychologische Barriere nutzen, sondern ihr Handy zur Abwehr allzu aufdringlicher Männer.

Fühltest du dich damals gedemütigt, wenn du bei einer Schönen abblitztest, so kannst du dich heute damit trösten, daß diese Hübsche, die plötzlich ihr } Handy { zückt, wenn du auf sie zugehst, um sie anzusprechen, für das Abweisen deines unwiderstehlichen Charmes prompt bestraft wird. Denn weitere unzählige Studien belegen die } gefährliche und gesundheitsgefährdende Strahlung { bei der Nutzung dieser modernen Variante eines } Männerschutzwalls {.

 

26. Juli 2006

 

 

 

grölende FußballfansHast du schon mal

so eine Party mitgefeiert, wie sie derzeit überall auf Deutschlands Straßen angesagt ist? Lärmend, grölend und mit ohrenbetäubendem Autohupen ziehen die } Fußballfans { durch die Innenstädte und feiern die Siege unserer Mannschaft bei der WM. Und mit jedem Sieg wird es heftiger, dieses ausgelassene Treiben, das für Stunden jeden normalen Verkehr lahmlegt. Ganz Deutschland scheint eine einzige Party geworden zu sein. Bei allem Verständnis für diese Betäubungssucht [schließlich ist das, was sonst so auf uns zukommt – denkt man nur an weitere Steuererhöhungen – alles andere als Anlaß zu Freudentaumel], muß hier doch eindringlichst vor den Gesundheitsschäden solcher Veranstaltungen hingewiesen werden. Wer gestern nach dem } Elfmeter-Krimi { mit Argentinien hörte, wie die Fans ihren Jubel völlig heiser in die Kameras hauchten, kann sich vorstellen, wie es beim Endspiel in einer Woche sein wird: es bedeutet das Ende aller Sangeskunst; aus den Kehlen dieser Jubelchöre wird nur noch warme Luft kommen und alle Bemühungen einer } musikalischen Bildung { des Volkes werden zunichte gemacht sein!

Und, was nicht weniger schlimm wiegt, wir werden es mit Millionen von Hörschäden zu tun haben, denn Messungen haben ergeben, daß die Lärm-Emissionen solchen Treibens weit über der Schmerzgrenze liegen. Die eh schon über Gebühr gebeutelten Krankenkassen werden für die Behandlungen von } Tinnitus { ihre letzten Reserven aufbringen müssen.

So wird man nicht umhin kommen, über kurz oder lang das Fußballspiel - auch wegen des enorm hohen Verletzungsrisikos - als wesentlich gesundheitsgefährdender einzustufen als das Rauchen. Und vielleicht sollte man darüber nachdenken, Deutschland zur ersten fußballfreien Zone zu erklären …

 

1. Juli 2006

 

 

 

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